Wie ein Schnäppchen hört sich das nicht an. Fünf Millionen Euro soll die Erstellung der Datenbank kosten, die den Hamburgern das Handeln ihrer Behörden transparent machen soll. Und doch: Das Geld ist gut angelegt. Wenn mit der Einführung des Informationsregisters weite Teile städtischer Akten für jeden Bürger einsehbar werden, dürfte das einen doppelt positiven Effekt haben. Zum einen stärkt es das Vertrauen der Bürger in ihre Verwaltung. Zum anderen könnte es helfen, die Arbeit der Verwaltung zu verbessern. Denn ein Beamter, der weiß, dass seine Amtshandlungen von allen Bürgern überprüft werden können, legt noch mehr Sorgfalt an den Tag als ohnedies schon.

Bei alldem gilt es stets abzuwägen, ob die Interessen der Bürger an der Veröffentlichung überwiegen oder doch eher das Interesse von Unternehmen an der Geheimhaltung. Dabei sei allerdings auch der Wirtschaft ins Stammbuch geschrieben, dass (Markt-)Transparenz auch im Sinne einer funktionierenden Volkswirtschaft ein hoher Wert ist. Wer glaubt, das Spiel mit offeneren Karten sei schädlich, der sei erstens auf Norwegen verwiesen – ein Land, in dem die Menschen eher wohlhabend und zufrieden und alle Steuererklärungen im Internet einsehbar sind. Und zweitens möge er einen Blick in die USA riskieren. Dort ist die Regierung seit 1966 unter dem „Freedom of Information Act“ verpflichtet, den Bürgern umfassenden Zugang zu staatlichen Dokumenten zu gewähren. Größere Nachteile sind Norwegen und Nordamerika aus der gelebten Transparenz bisher nicht entstanden. Warum sollte das in Hamburg anders sein?