Bislang ist das Betreiben von Altenpflegeheimen das Kerngeschäft des Hamburger Unternehmens: In den insgesamt rund 60 Einrichtungen leben etwa 8000 Senioren.

Berlin/Hamburg. Die börsennotierte Altenheimkette Marseille-Kliniken AG plant nach Informationen der Tageszeitung „Welt“ einen Verkauf von mindestens zwei Dritteln ihres Geschäfts mit Pflegeheimen. Die Verkaufsverhandlungen sollen nach Informationen aus unternehmensnahen Kreisen schon weit fortgeschritten sein: Dem Vernehmen geht es nun offenbar darum, dass die verbleibenden Interessenten verbindliche Angebote für das Pflegegeschäft abgeben. Zu den Favoriten für den Kauf zählt der US-Finanzinvestor Carlyle. Im Umfeld des Unternehmens gilt ein Verkaufserlös von 150 bis 200 Millionen Euro als möglich. Eine kleine ausländische Investmentbank soll mit dem Verkauf beauftragt sein.

Bislang ist das Betreiben von Altenpflegeheimen das Kerngeschäft des Hamburger Unternehmens: In den insgesamt rund 60 Einrichtungen leben etwa 8000 Senioren. Das Unternehmen bewegt sich in einem Markt, der stark wächst: Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich bis zum Jahr 2050 auf 4,7 Millionen Menschen nahezu verdoppeln. Knapp 4600 Mitarbeiter beschäftigt die AG bundesweit. Firmengründer und Mehrheitsaktionär Ulrich Marseille, der nach letzten offiziellen Angaben rund 60 Prozent der Firmenanteile hält, kündigte vor rund zwei Wochen in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ an, die Firma zu einem IT- und Beratungsanbieter für andere Unternehmen aus der Gesundheitsbranche umstrukturieren zu wollen. Offiziell sprach Marseille davon, das Pflegegeschäft könne mittelfristig abgespalten oder verkauft werden.

Das Unternehmen antwortete auf eine Anfrage der Zeitung zu möglichen Verkaufsverhandlungen, die gestellten Fragen enthielten „falsche Feststellungen“, und kommentierte die möglichen Pläne ansonsten nicht.