Bürgermeister appelliert an die Hamburger, mehr Verständnis für Flüchtlingsheime zu zeigen

Hamburg. Angesichts der stark steigenden Flüchtlingszahlen auch in Hamburg hat Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zügigere Asylverfahren verlangt. „Ich fordere den Bundesinnenminister auf, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jetzt schnell personell besser auszustatten, um die Verfahren deutlich zu beschleunigen“, sagte der SPD-Politiker dem Abendblatt.

Unter den Zuwanderern, die beispielsweise aus Russland oder Tschetschenien kommen, hat allerdings nur ein Bruchteil eine Aussicht darauf, auch tatsächlich Asyl in Deutschland zu bekommen. Deshalb sei es wünschenswert, dass sich Verfahren nicht lange hinzögen. „Es ist ja auch für die Antragsteller wichtig, möglichst schnell Klarheit zu bekommen.“ Gleichzeitig appellierte der Bürgermeister an die Hamburger, mehr Verständnis für die Notwendigkeit zu zeigen, dass die Asylbewerber in der Stadt untergebracht werden müssen. Insbesondere an einem Containercamp auf einem Parkplatz nahe Hagenbeck gab es zuletzt Kritik.

Scholz bekräftigte seine harte Haltung gegenüber den über Italien eingereisten nordafrikanischen Flüchtlingen. „Wer einen Asylantrag stellen will, kann das tun“, so der Bürgermeister. „Aber dafür müssen die Männer sagen, wer sie sind, und ihr Fluchtschicksal schildern.“