CDU fordert Sprachförderung schon bei Dreijährigen. Senat wartet bundesweite Studie ab

Hamburg. Auch acht Jahre nach der Einführung der Sprachtests für alle Viereinhalbjährigen und der vorschulischen Sprachförderung in Hamburg weist fast die Hälfte der Erstklässler mit Migrationshintergrund erhebliche Deutschdefizite auf. Nur 18 Prozent der Kinder, die in der Regel mindestens einen nicht deutschen Elternteil haben, verfügen über sehr gute Deutschkenntnisse. Sie sprechen fehlerfrei und flüssig. Immerhin 37 Prozent weisen gute Kenntnisse auf und machen nur wenige Fehler. Zum Vergleich: 92 Prozent der Kinder, deren Muttersprache Deutsch ist, sprechen gut oder sehr gut.

„Es ist erschreckend, dass fast die Hälfte der Kinder mit Migrationshintergrund ihre Schullaufbahn beginnt, ohne einigermaßen flüssig Deutsch zu sprechen“, sagt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Christoph de Vries. Die Union schlägt vor, mit der Sprachförderung bereits bei den Dreijährigen zu beginnen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte sich mehrfach besorgt über die zum Teil mangelhaften Deutschkenntnisse der Schüler geäußert. Hamburg nimmt an einer bundesweiten Studie teil, mit der die wirksamsten Methoden der Unterstützung gefunden werden sollen. „Bevor die Ergebnisse nicht vorliegen, wird es in Hamburg kein neues Sprachförderkonzept geben“, sagt ein Sprecher der Schulbehörde. (pum)