Es ist schön, dass es Menschen wie Tobias Kneuker gibt. Sie sorgen dafür, dass es in Hamburg grüne Oasen gibt. Gärten, in denen sich Anwohner treffen. Der 31-Jährige hat das Projekt Sozialer Garten e.V. mit auf den Weg gebracht und lädt Gleichgesinnte ein, sich um das Grün hinter seinem Haus im Karo-Viertel zu kümmern. Es soll ein Ort der sozialen Begegnung sein. Dass Tobias Kneuker als IT-Fachmann sein Geld verdient, mag man gar nicht glauben. In seinen grünen Gartenklamotten macht er eher den Eindruck eines modernen „Großstadt-Ökos“ – und das ist er eigentlich auch.

Autos hält er für ein Problem unserer Zeit. Er selbst hat ein Fahrrad für jede Lebenslage – ein schnelles und ein Lastenrad. Dazu passt, dass er mit anderen Erwachsenen und Kindern in einem Wohnprojekt lebt, in dem vieles geteilt und ausgeliehen wird. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen ist ihm wichtig. Genauso wie die Gemeinschaft, das Miteinander. Sein neunjähriger Sohn Lucien soll mit anderen Kindern aufwachsen. Wie viele in dem Wohnhaus gerade leben? „Oh“, sagt er, „das weiß ich gar nicht“ – und lacht.