Damit bleiben die Praktiker-Filialen und Bau+Hobby-Märkte geöffnet. Der Verkauf gehe mit allen etwa 8600 Beschäftigten weiter, teilte Insolvenzverwalter Christopher Seagon mit.

Hamburg. Bei der insolventen Hamburger Baumarktkette Praktiker geht der Betrieb weiter. Insolvenzverwalter Christopher Seagon einigte sich mit Banken, Lieferanten und Kreditversicherern über die Finanzierung der Warenlieferungen an die Märkte. Damit bleiben die Praktiker-Filialen und Bau+Hobby-Märkte geöffnet. Der Verkauf gehe mit allen etwa 8600 Beschäftigten weiter, teilte Seagon am Dienstag in der Hansestadt mit. Die Geschäfte bei Praktiker hätten sich derweil stabilisiert.

Gleichzeitig treibt der Insolvenzverwalter den Verkauf von Praktiker voran. Verschiedene Investoren haben bereits Interesse an einer Übernahme der Praktiker/Max-Bahr-Gruppe im Ganzen oder in Teilen bekundet. Mit konkreten Angeboten werde „frühestens“ Anfang September gerechnet, sagte ein Sprecher. Im Oktober werde das Amtsgericht Hamburg voraussichtlich den Verkaufsprozess eröffnen. Dann erhalten Interessenten Zugriff auf Zahlen des Unternehmens, die Aufschluss über die Geschäftslage geben sollen. Als Berater für den Investorenprozess war die Investmentbank Macquarie Capital beauftragt worden.

Unterdessen laufen auch die Verhandlungen über einen Massekredit für die Max-Bahr-Läden weiter. Seagon und sein Kollege Jens-Sören Schröder äußerten sich zuversichtlich, dass die Warenfinanzierung auch für diese Häuser „zeitnah“ gesichert werden könne. Die Tochter Max Bahr hatte rund zwei Wochen nach dem Zusammenbruch von Praktiker ebenfalls wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Nun soll schnell ein Investor gefunden werden.