Jutta Blankau kündigt Rabattaktionen und verbilligte Dauerkarten an. Auch Monorailbahn wird attraktiver

Hamburg. Angesichts ausbleibender Besucher geht Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau bei der Internationalen Gartenschau (igs) in die Offensive. Eine veränderte Preisgestaltung soll jetzt die Wende bringen. „Wer ein Ticket für die Monorailbahn kauft, kann so lange fahren, wie er will“, sagte die Senatorin dem Abendblatt. Mehr als jeder zweite Besucher sei mit der Bahn gefahren. „Unglücklich war, dass man für 7,50 Euro nur eine Tour machen konnte.“

Zudem sei der Preis für die Dauerkarte halbiert worden, fügte die SPD-Politikerin hinzu. „Sie kostet jetzt nur noch 50 Euro.“ Hinzu kommen spezielle Tickets für Besucher, die Erstklässler begleiten, für Oma und Opa, die mit ihrem Enkel die Ausstellung besuchen, und Rabattaktionen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Verkehrsverbund oder der Drogeriemarktkette Budnikowsky. Der Preis für die Tageskarte (21 Euro) werde aber nicht sinken, sagte Blankau. „Das wäre ungerecht jenen gegenüber, die in den vergangenen Monaten die igs besucht haben.“

Nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde haben sich seit der Eröffnung Ende April rund 652.000 Menschen die igs angesehen. Die ursprünglichen Kalkulationen gingen von 2,5 Millionen Besuchern der noch bis Mitte Oktober laufenden igs aus. Zudem wurde mit Einnahmen in Höhe von rund 50 Millionen Euro kalkuliert. Damit sollte sich die Durchführung der Schau selbst finanzieren. Um das Gartenschau-Gelände vorzubereiten, investierte die Stadt 70 Millionen Euro.

Blankau erwartet, dass die Gartenschau mit Verlusten abschließt. „Es wird eine Deckungslücke geben, die ich aus dem Budget der Stadtentwicklungsbehörde nicht bezahlen kann“, sagte die SPD-Politikerin. Allerdings gebe es bislang keine Schätzung, wie hoch die Gesamtzahl der Besucher sein werde. Die Senatorin verwies auf die Nachhaltigkeit der Veranstaltung. „Die Internationale Gartenschau war in erster Linie ein stadtentwicklungspolitisches Projekt.“ In Kombination mit der Internationalen Bauausstellung sei Wilhelmsburg entwickelt worden. Schon jetzt wachse die neue Mitte Wilhelmsburgs um die igs herum. „Am Ende wird ein wunderschöner, kostenlos zugänglicher Park bleiben“, sagte Blankau.

Mit der Umsetzung des Bündnisses für das Wohnen, das der Senat mit Hamburgs Bauwirtschaft geschlossen hat, zeigte sich Blankau zufrieden. „In diesem Jahr wurde bislang der Bau von 4640 Wohnungen genehmigt, und ich glaube, dass wir am Ende des Jahres bei den Baugenehmigungen die 8000er-Marke überschreiten werden.“ Ziel des Bündnisses ist der Bau von jährlich 6000 Wohnungen. Da zwischen Genehmigung und Übergabe bis zu drei Jahre vergehen, konnten diese Zielzahlen bislang nicht erreicht werden. Die Senatorin erwartet jedoch, „dass wir im kommenden Jahr die 6000 fertigen Wohnungen schaffen werden“.