Hamburg. Angesichts von Misshandlungsvorwürfen in brandenburgischen geschlossenen Heimen wird Hamburg zusätzlich eine Aufsichtskommission einrichten. Die fünf Mitglieder würden sich um die aus Hamburg stammenden Jugendlichen kümmern, die in einem der drei Heime der Haasenburg GmbH untergebracht seien, sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) dem Abendblatt. Die dafür notwendige Sitzung der Behörden-Deputation sei vorgezogen worden. „Die Kommission wird am 23. Juli berufen“, sagte Scheele. Hintergrund sind Vorwürfe von Jugendlichen, sie würden in den Haasenburg-Heimen drangsaliert.

Anfang Juli waren drei Jugendliche von dort geflohen, zwei sind inzwischen zurückgekehrt. Unklar ist, ob die beiden ihre Vorwürfe gegen Erzieher und Betreuer inzwischen zurückgezogen haben. Ihr Anwalt Rudolf von Bracken wies am Wochenende entsprechende Berichte zurück. Laut Sozialsenator Scheele gibt es gegenwärtig keine Anzeichen, dass aus Hamburg stammende Jugendliche in den Heimen gefährdet seien. Man wolle aber mit der Einrichtung der zusätzlichen Aufsichtskommission für mehr Transparenz sorgen. „Die Mitglieder haben freien Zugang zu den Heimen und erhalten alle Informationen“, sagte Scheele. Die Jugendlichen könnten sich an die Kommission wenden. „Das Gremium wird aber auch einmal in der Legislaturperiode einen Bericht an die Bürgerschaft erstellen.“