Ohlsdorf. Unter dem Titel „Erinnern ist keine leichte Kunst“ finden während des Ohlsdorfer Friedensfestes vom 20. Juli bis 4. August viele Veranstaltungen an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, um 70 Jahre nach dem Feuersturm der Opfer des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus zu gedenken und an Verfolgung und Widerstand zu erinnern. Geplant sind Gottesdienste, Lesungen und Diskussionen.

Lutz Rehkopf, Sprecher der Hamburger Friedhöfe: „Neonazis haben in Form von Kundgebungen bei den Ohlsdorfer Sammelgräbern der Bombenopfer zwischen 2003 und 2009 diese Bombenopfer missbraucht, um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges umzudeuten und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren. Mit dem Ohlsdorfer Friedensfest treten wir diesen Versuchen durch Präsenz und konstruktiven Gegenentwurf entgegen.“

Die Fragen, die bei den Veranstaltungen des Friedensfestes beantwortet werden sollen: Wer waren die Opfer des Bombenkrieges? Wie konnte es so weit kommen? Mitten im Krieg gab es Verfolgung und Widerstand: Welche Opfer waren hier zu beklagen? In welchem Zusammenhang stehen Nazidiktatur, Verfolgung und Krieg? Werden traumatisierende Erfahrungen an die Folgegenerationen weitergegeben? Das Ohlsdorfer Friedensfest wurde 2012/13 mit dem Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ vom Bundesfamilienministerium ausgezeichnet (www.friedhof-hamburg.de).