Hamburg. Der eine geht, der andere kommt. Ähnlich wie beim „König der Löwen“ ist auch beim Lions Club die Hierarchie klar strukturiert: Der derzeitige International President Wayne A. Madden ist in diesen Tagen in Hamburg auf Abschiedstournee. Denn nur ein Jahr lang ist der Oberlöwe jeweils im Amt, dann wird gewechselt. Das ist schon seit der Gründung des Lions Clubs im Jahr 1917 so und funktioniert: „Menschen aus der freien Wirtschaft sind immer erstaunt, wie sich eine so große Organisation trotz vieler Führungswechsel gut leiten lässt“, sagt der 66-jährige Amerikaner. Aber die Fluktuation halte den Laden frisch.

So richtig frisch fühlt sich der Mann aus Auburn im US-Bundesstaat Indiana nach einem anstrengenden Jahr als Präsident nicht mehr. 320 Tage im Jahr war er für den Lions Club unterwegs. „Der Körper meldet sich mittlerweile schon. Mehr als ein Jahr hält man es als Präsident also auch gar nicht aus“, sagt Madden schmunzelnd. Für die Lions muss er so einige Opfer bringen, erst vor Kurzem verpasste er den Geburtstag seiner Enkelin.

Am letzten Tag der Lions Club Convention in Hamburg wird Madden das Zepter als „König der Löwen“ am heutigen Dienstag an seinen Nachfolger, den aktuellen Vizepräsidenten Barry J. Palmer, weitergeben. Der Australier hat sich zum Ziel gesetzt, „die Mitgliederzahlen signifikant zu erhöhen.“ Der 71-Jährige ist seit 37 Jahren Lions-Mitglied und will wieder mehr junge Menschen für den Club gewinnen. Zwar sei die Jugend weiterhin engagiert, „aber viele wollen sich nicht verpflichten und einem Club beitreten“, sagt Präsident Madden, der auch warnt: „Wir müssen aufpassen, dass die Altersunterschiede im Club nicht immer weiter auseinanderdriften.“ Wenn Barry Palmer zum neuen Präsidenten gewählt wird, hat er also gleich alle Hände voll zu tun. Denn sein Jahr als „König der Löwen“ wird sicher nicht weniger anstrengend als das seines Vorgängers.