Die Ehefrau von Kai Wiesinger hatte nach Trennung über ihre große Traurigkeit gesprochen. Die frühere ARD-Kommissarin wohnte zuletzt in einem Haus mit Garten am Hamburger Stadtrand.

Hamburg. Der plötzliche Tod der Hamburger Sängerin und Schauspielerin Chantal de Freitas, 45 („Polizeiruf 110“), hat auch ihre Managerin überrascht. Die Ottenser Künstleragentin Patricia Horwitz, Ex-Frau des Schauspielers Dominique Horwitz, sagte am Mittwoch über die Todesumstände nur: „Ich weiß leider auch gar nichts.“ Der Anwalt von Chantal de Freitas’ Ehemann Kai Wiesinger, 47, hatte schon am Dienstagabend darum gebeten, nach dem „unerwarteten Tod“ der Künstlerin „von Anfragen Abstand zu nehmen“.

Kai Wiesinger trennte sich Anfang 2012 nach 14 Ehejahren von Chantal de Freitas, die er 1992 bei Dreharbeiten kennengelernt hatte. In „Bild am Sonntag“ nannte der Schauspieler („Die Gustloff“) damals die Gründe dafür. Er habe „Hunger auf ein anderes Leben“ gehabt, sagte Wiesinger und beschrieb eine Ehe-Routine, die er anscheinend nicht länger ertragen wollte: „Immer vom Dreh nach Hause, dann was kochen, mit den Kindern zu Freunden fahren, zum Reiten oder zum Ballett – das konnte für mich nicht so weitergehen.“ Er habe es sattgehabt, dieses Leben, sagte er damals.

Wie sehr diese Sätze die Frau verletzt haben müssen, mit der Wiesinger zwei Töchter, 12 und 15, hat, wurde fünf Monate später öffentlich. Da sagte Chantal de Freitas in „Bild am Sonntag“: „Ich weiß noch nicht, wie es für mich weitergeht. Die Situation ist sehr schwierig für uns alle. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich schwach fühle und nur weinen könnte.“

Was ihr aber sehr guttue, sei die Arbeit an ihrer Musik, das Songschreiben, sagt Chantal de Freitas, die bis kurz vor ihrem Tod im Studio gestanden haben soll, um ein neues Album aufzunehmen. Erst seit wenigen Wochen, sagte Chantal de Freitas vor einem Jahr, könne sie wieder Licht in ihrem Leben sehen. Schränkte aber gleich ein: „Ich glaube, dass es noch eine gute Zeit braucht, bis ich unsere Trennung überwunden habe. Vielleicht ein paar Jahre.“

Die frühere ARD-Kommissarin, die aus Kiel stammt und in New York groß wurde, wohnte zuletzt in einem Haus mit Garten am Hamburger Stadtrand, das sie nach dem Einzug 2005 als „perfektes Heim“ bezeichnet hatte. Kai Wiesinger zog 2012 nach Berlin. Jetzt will er sich um die Töchter kümmern.