Auf dem Heiligengeistfeld wird nach Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. Und auch der Schlagermove beansprucht die Fläche

St. Pauli. Das Heiligengeistfeld soll im nächsten Sommer wieder zur Partymeile werden: Veranstalter Uwe Bergmann plant zur Fußballweltmeisterschaft, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 läuft, ein Fanfest. Doch die Festmeile ist in Gefahr: Denn auf dem Heiligengeistfeld wird nach Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. „Der Zeitplan für die Sondierungsarbeiten steht erst im Januar. Sicher ist nur, dass der Dom dreimal im Jahr dort stattfindet“, so Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde.

Jede andere Veranstaltungsanfrage müsse sorgfältig geprüft werden. Denn für jedes Ereignis müssten die Sondierungsarbeiten unterbrochen werden. Veranstalter Uwe Bergmann bestätigte, dass er mit dem zuständigen Domreferat bereits in Gesprächen sei: „Wir würden natürlich gern wieder ein Fanfest auf dem Heiligengeistfeld veranstalten. Allerdings vielleicht nur bei den Spielen der Nationalelf und natürlich zu den Viertelfinalspielen, zum Halbfinale und beim Endspiel.“

Zudem könnte sich Bergmann vorstellen, nur noch 40.000 Zuschauer zuzulassen– in der Vergangenheit waren zu Spitzenspielen bis zu 70.000 Zuschauer erschienen: „Die Spielzeiten sind 2014 weniger attraktiv, es wird spät am Abend angestoßen“, sagte Bergmann, und zwar um 18 Uhr, 21 Uhr, 0 Uhr und 3 Uhr morgens. Die Wirtschaftsbehörde, zu der das Domreferat gehört, bestätigte die Gespräche. Sprecherin Susanne Meinecke sagte: „Wir sind einem Fanfest gegenüber aufgeschlossen.“

Die Fanfeste bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 sowie zur Europameisterschaft 2008 und 2012 waren ein großer Erfolg gewesen. Für ein Fanfest macht sich auch die Politik stark. So sagte Grünen-Tourismusexperte Anjes Tjarks: „Diese Veranstaltung stand in den vergangenen Jahren für ein friedliches und stimmungsvolles Fußballfest, bei dem die Hamburger gemeinsam mit Gästen aus dem In- und Ausland ihre Mannschaften anfeuerten. Die Stadt sollte ein solches Ereignis auch zur nächsten WM ermöglichen.“

Der sportpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Frank Schira, sagte: „Die positiven Bilder der vergangenen Fanfeste sind unvergessen, besonders jene des Sommermärchens 2006. Auch zur Fußball-WM 2014 sollte es wieder ein zentrales Public-Viewing geben.“ Dann träfen jedoch zwei Veranstaltungen aufeinander, denn am 27. und 28. Juni 2014 findet auch der Schlagermove auf dem Heiligengeistfeld statt. Sprecher Axel Annink sagt dazu: „Da wir nur den vorderen Teil der Fläche nutzen, würde unserer Einschätzung nach genügend Raum für ein Fanfest bleiben.“

Wie berichtet, hatte die Nachricht für Aufregung gesorgt, dass 2014 Schlagermove und Harley Days auf dasselbe Wochenende fallen. Das hatten Politiker und auch Harley-Days-Veranstalter Uwe Bergmann wegen „der großen Belastung für den Kiez“ kritisiert. Nun ist eine Lösung in Sicht. Bergmann: „Ich bemühe mich, die Harley Days um ein Wochenende zu verschieben.“