Hamburger Kulturbehörde stellt ungewöhnliches Förderprojekt vor

Hamburg. Sein offizieller Titel ist „Kunstbeutelträger“. Ein Kurator, der anonym bleiben soll, wird in den nächsten sechs Monaten im Auftrag der Hamburger Kulturbehörde nach eigenem Ermessen einen Förderbetrag in Höhe von 40.000 Euro an Personen, Gruppen, Organisationen oder Institutionen vergeben. Voraussetzung ist, dass sie „bildende Kunst jeder Art betreiben und in letzter Zeit der bildenden Kunst im Raum Hamburg deutliche Impulse gegeben haben“. Über dieses außergewöhnliche Experiment informierte am Mittwoch Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos). Gemeinsam mit einer Gruppe engagierter Hamburger Künstler habe man sich auf dieses Projekt geeinigt, das aus zusätzlichen Mitteln finanziert wird und daher nicht zulasten der vorhandenen Fördervorhaben geht.

Seine Entscheidungen veröffentlicht und begründet der „Kunstbeutelträger“, der unerkannt Ausstellungen und Ateliers besucht und Gespräche führt, künftig auf einer eigens für das Projekt eingerichteten Website. Elf aktiv am Hamburger Kunstgeschehen beteiligte Personen hatten jeweils zwei Vorschläge für potenzielle „Kunstbeutelträger“ in verschlossenen Umschlägen in der Behörde eingereicht. Aus diesen 22 Kandidaten wurde eine Person ausgelost, die das Kuratorenamt bis zum Jahresende ausübt.