Engagierte Väter und Mütter haben am Dienstagabend eine Volksinitiative mit dem Ziel ins Leben gerufen, das 2002 eingeführte “Turbo-Abitur“ an Hamburger Gymnasien wieder abzuschaffen.

Hamburg. Der erste Schritt ist getan: Engagierte Väter und Mütter haben am Dienstagabend eine Volksinitiative mit dem Ziel ins Leben gerufen, das 2002 eingeführte "Turbo-Abitur" an Hamburger Gymnasien wieder abzuschaffen.

Die Elterninitiative "G9-Jetzt-HH" um die Förderlehrerin Mareile Kirsch hatte bereits in den vergangenen drei Monaten mit einer Online-Petition 6200 Stimmen gesammelt. Im Prinzip fordert die Gruppe die Wahlfreiheit zwischen acht und neun Jahren bis zum Abitur an jedem Gymnasium, wobei Details noch nicht geklärt sind.

Die Kritiker des "Turbo-Abiturs" weisen vor allem auf den höheren Leistungsstress der Schüler und die geringere Freizeit hin, was ihrer Ansicht nach zulasten von sportlichen, musischen und anderen künstlerischen Aktivitäten gehe. "Es geht um Qualität, um eine vertiefte Allgemeinbildung, um Urteilskraft", sagte Mareile Kirsch vor rund 60 Unterstützern in der privaten Brecht-Schule in St. Georg. "Wir müssen als Eltern noch mehr Druck machen", begründete Kirsch die Volksinitiative.

An diesem Mittwoch soll der Initiativentext bei der Senatskanzlei eingereicht werden. Bis zum 20. Juni wollen die Väter und Mütter 10.000 Unterschriften sammeln.

Die in Hamburg allein regierende SPD und die Oppositionsparteien CDU, FDP und Grüne sind gegen eine Rückkehr zur längeren Schulzeit an Gymnasien.