Zur Internationalen Gartenschau ist sie auf Umwegen gekommen - trotzdem ist es logisch, dass Dagmar Stellwag dort jetzt floristische Vorträge hält und Tipps zum Anfertigen von Gestecken gibt. Schließlich stammt die gebürtige Vierländerin aus einer Gärtnerfamilie und hat, bevor sie Kulturwissenschaften studierte, eine Ausbildung als Dekorateurin, dann eine weitere als Floristin absolviert.

"Floristik ist ein Handwerk, das Spaß macht", sagt die 38-Jährige. Besonders möge sie es, mit Blumen zu arbeiten. Der Umgang mit natürlichem Material sei weitaus befriedigender, als Schaufenster zu gestalten - so, wie sie es in ihrem ersten Beruf tat. "Ich wollte mehr lernen und vor allem mit Menschen zu tun haben", sagt sie. Sie liebe die Herausforderung, mit Kunden gemeinsam zu entwickeln, wie eine Veranstaltung dekoriert werden solle.

Um im Messe- und Veranstaltungsgewerbe arbeiten zu können, studierte Dagmar Stellwag Kulturwissenschaften in Lüneburg. Kaum hatte sie das Studium 2011 abgeschlossen, bewarb sie sich für die Gartenschau in Hamburg - und wurde angenommen. An ihrem Arbeitsplatz in der großen Blumenschauhalle ist sie nun von Blumen und Menschen umgeben - so, wie sie es mag. Dass sie trotzdem nur bis mittags arbeitet, liegt an Tochter Luisa, 1. Mit ihr und Ehemann Holger wohnt Dagmar Stellwag in einem Häuschen in Neuengamme. Das Paar hat sich in einem Zeltlager kennengelernt, in dem beide als Jugendleiter gearbeitet haben.