“Immer mehr Mitarbeiter werden wegen der Überlastung selber krank“

Hamburg. Personal- und Betriebsräte der großen Hamburger Kliniken schlagen Alarm: Eine bundesweite Untersuchung der Gewerkschaft Ver.di hat ergeben, dass in den Krankenhäusern der Hansestadt 4200 Stellen fehlen, und zwar überwiegend im Pflegebereich. Im gesamten Bundesgebiet sind es 162.000 fehlende Stellen. Ver.di verlangt jetzt gesetzliche Regelungen für die Personalausstattung an Kliniken, um die Überlastung zu stoppen.

"Der Personalabbau der vergangenen Jahre hat zu solch einer Arbeitsverdichtung geführt, dass immer mehr Mitarbeiter selbst krank werden", sagte der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, Wolfgang Werner. Die Lage sei "katastrophal". Seine Kollegin Katharina Ries-Heidtke, Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Asklepios Kliniken, verwies auf die permanent steigende Zahl der Patienten, die durch das Personal kaum noch adäquat gepflegt werden könnten.

"Es gibt Mängel bei der Hygiene, die steigenden Überlastungsanzeigen zeigen deutlich, dass sich das Personal zunehmend überfordert fühlt", sagte Andreas Horn, Vorsitzender des Personalrats für das nichtwissenschaftliche Personal am UKE. Außerdem sei es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu bekommen.