Den Ergebnissen zufolge stünde die Elbe schon jetzt vor einem „Umschlagpunkt“. Eine Vertiefung könnte zu einer „extremen Trübung“ führen und Fisch- und Kleintierpopulationen nachhaltig schädigen.

Hamburg. Eine Studie im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums gibt den Gegnern der geplanten Elbvertiefung weiteren Aufwind. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, kommt die Studie "Die Reaktion von tidebeeinflussten Flussmündungen auf Vertiefungen und Einengungen" zu dem Schluss, dass Flussmündungen ab einem bestimmten Punkt "in einen Zustand extremer Trübung" wechseln. Fisch- und Kleintierpopulationen könnten dadurch nachhaltig geschädigt werden. Die Autoren der Studie kämen mit Blick auf die Elbe zu der Feststellung, dass sie kurz vor einem solchen "Umschlagpunkt" stehe und "auch auf kleine Änderungen" wie Vertiefung oder Verengung empfindlich reagiere.

Das stützt die Haltung der Umweltverbände BUND und Nabu. Auf ihren Antrag hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Oktober den Beginn der Baggerarbeiten gestoppt - unter anderem, weil ein "Umkippen" des Ökosystems in der Elbmündung nicht auszuschließen sei. Nach der Fahrrinnenanpassung zwischen Hamburg und Cuxhaven sollen Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,5 Metern den Hafen anlaufen können.