Hamburg veröffentlicht Liste mit 50 Namen. UKE-Chef verdient 455.000 Euro pro Jahr, der Saga-Vorstandsvorsitzende 265.000 Euro.

Hamburg. Eines der letzten großen "Staatsgeheimnisse" in Hamburg wird gelüftet: Der SPD-Senat hat damit begonnen, die Gehälter der Chefs öffentlicher Unternehmen zu veröffentlichen. In einem ersten Schritt wurde auf Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Roland Heintze erstmals zusammenfassend dargestellt, welche feste Grundvergütung 50 bei der Stadt beschäftigte Manager erhalten.

Dabei liegt der Chef des Universitätsklinikums (UKE), Professor Martin Zeitz, mit 455.000 Euro pro Jahr mit weitem Abstand an der Spitze. An zweiter Stelle folgt mit 265.000 Euro der Vorstandschef der Wohnungsbaugesellschaft Saga, Lutz Basse, auf Rang drei liegt Michael Beckereit, der als Geschäftsführer von Hamburg Wasser und Hamburg Energie insgesamt 255.000 Euro Grundgehalt bezieht. Zum Vergleich: Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verdient rund 177.000 Euro im Jahr.

"Der Senat hat sich 2012 entschieden, in Zukunft Transparenz bei den Bezügen der Geschäftsführungen öffentlicher Unternehmen herzustellen", sagte Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. Die CDU-Anfrage habe man zum Anlass genommen, erstmals diese Liste zu veröffentlichen.

Allerdings weist die Übersicht noch sehr viele Lücken auf. Dutzende der rund 90 Unternehmen, an denen die Stadt direkt beteiligt ist, machen gar keine Angaben und berufen sich dabei auf Klauseln in Verträgen oder noch nicht vorliegende Geschäftsberichte. Ebenso fehlen bei den 50 Managern Angaben über die variablen Vergütungen. Die wohl bestbezahlten städtischen Manager sind daher in der Liste gar nicht enthalten: Die fünf Vorstände des Hafenunternehmens HHLA hatten 2011 inklusive Erfolgszulage zusammen mehr als vier Millionen Euro verdient. Allein Vorstandschef Klaus-Dieter Peters kam auf mehr als eine Million Euro. Für 2012 liegen der HHLA zufolge noch keine Daten vor.

"Es ist unverständlich, warum der Senat es seit Januar 2012 nicht hinbekommen hat, flächendeckend die Verträge an der Gesetzeslage auszurichten", sagte CDU-Politiker Heintze. Er erwarte von allen Geschäftsführern öffentlicher Unternehmen, dass sie ihre Bezüge offenlegen. "Schließlich werden sie aus Steuermitteln bezahlt."