Hans Oestmann fährt sogar mit dem Boot zur Arbeit - mit dem eigenen

Blankenese. Hans Oestmann hat schon sein Leben lang "die Elbe in der Nase". Der heute 40-Jährige wuchs in Blankenese auf und lebt jetzt mit Ehefrau und Sohn wieder dort. "Als Siebenjähriger habe ich meinen ersten Opti-Kursus in Wedel gemacht", sagt Oestmann. Und der Geschäftsführer eines Hamburger Festmacherbetriebs blieb der Elbe treu. "Im Blankeneser Segelclub bin ich auf dem Jugendkutter 'Onkel Hanne' gefahren", erinnert sich Oestmann. "Als 14-Jähriger zusammen mit Freunden los, Gemeinschaftsgefühl, Freiheit und Verantwortung spüren und natürlich auch feiern, das war eine gute Schule fürs Leben."

Der Elbsegler findet dieses Gewässer spannend, weil es mit dem großen Meer verbunden ist. "Von Hamburg aus geht es auf die Nordsee, dann kommen die Britischen Inseln, dann der Atlantik und bis Amerika lange nichts mehr. Die Elbe ist kein Bach oder Fluss, sondern ein Strom. Und wenn man einem der großen Pötte begegnet, die vielleicht gerade aus China oder Afrika kommen, ist das die weite Welt."

Außerdem schätzt Oestmann das Naturerlebnis auf der Elbe. "Mit einer Jolle auf den Sänden ans Ufer zum Baden, das ist toll. Die Elbe ist heute viel sauberer als in meiner Jugend. Da hatten wir meist einen Ölkranz um den Hals, wenn wir aus dem Wasser kamen." Einen kleinen Nachteil allerdings habe der Wassersport auf dem Strom. "Man muss sich nach der Tide richten und nicht nach den eigenen Zeitvorstellungen."

Ins Büro neben der Köhlbrandbrücke fährt der Segler von Blankenese aus meist auf eigenem Kiel, aber mit Motorkraft. "19 Minuten mit der Tide, 23 Minuten gegenan." Die Elbe in der Nase haben, das ist für Hans Oestmann ein Lebenselixier.