Hamburg. In Hamburg können jetzt auch Jugendliche unter 18 Jahren die Politik aktiv mitgestalten. Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, Grünen und Linken und einige FDP-Abgeordnete stimmten am späten Mittwochabend in zweiter Lesung für die Einführung des Wahlrechts ab 16 - einzig die CDU-Fraktion war geschlossen dagegen. "Weshalb sollten Jugendliche mit 16 Jahren wählen dürfen, aber der Kauf von Zigaretten oder der Besuch des Solariums wird ihnen verboten?", argumentierte ihr verfassungspolitischer Sprecher André Trepoll.

Vor allem die Grünen hatten sich monatelang dafür starkgemacht, dass 16- und 17-Jährige die Rathausgeschicke mitbestimmen können. Dementsprechend erfreut kommentierte Grünen-Landeschefin Katharina Fegebank: "Das ist ein grüner Erfolg."

Bereits im September können die 25.500 neuen Hamburger Wähler erstmals ihr Kreuz machen, wenn der geplante Volksentscheid über den Komplett-Rückkauf der Energienetze ansteht. Während auf kommunaler Ebene bereits sieben Bundesländer Jugendliche an die Urne lassen, durften bislang nur in Bremen und Brandenburg 16- und 17-Jährige über ihre Länderparlamente mitentscheiden.

Zudem beschloss die Bürgerschaft eine Verlängerung der Wahlperiode von vier auf fünf Jahre. Somit wird nur noch in Bremen im Vier-Jahres-Rhythmus gewählt.