David Stoltzenberg ist Bassist der Hamburger Newcomer-Band Pool. Im März reist das Trio zum South By Southwest Festival nach Austin.

Das South By Southwest Festival im texanischen Austin ist nicht nur eines der größten Musikfestivals der Welt, sondern auch das spannendste. Auch dieses Jahr werden wieder mehr als 2000 Bands auf über 100 Bühnen spielen - die heißesten internationalen Newcomer und Geheimtipps präsentieren sich den Fans und landen auf den Merkzetteln der Popbranche.

David Stoltzenberg, 20, ist schon entsprechend aufgeregt. Schließlich wurde der Hamburger Bassist mit seiner Band Pool eingeladen, im März über den Großen Teich nach Texas zu fliegen. "Amerika, das ist unser absoluter Lebenstraum", erzählt Stoltzenberg. Und auch wenn er und seine Bandfreunde Nils Hansen und Daniel Husten, mit denen David in Othmarschen eine Musiker-WG teilt, noch jung sind, leben sie schon lange ihren Traum. Was als Idee auf dem Schulhof des Gymnasiums Othmarschen begann, führte wenig später zum ersten Auftritt in der Villa Wedel. Stoltzenberg war 13, die Haare lang, der Grunge-Rock laut und noch sehr ungeschliffen.

Mittlerweile spielt Pool ausgefeilten, melodiösen und packenden Indie-Pop britischer Prägung, aber die Grundphilosophie der Jungs ist die gleiche wie damals: "Spaß haben. Auf der Bühne. Mit den Fans." Und wenn der Bass nicht zu hören ist wie bei einem Auftritt im Café Keese? "Wir spielen nicht, um perfekt zu sein, sondern damit man uns kennenlernt. Nicht nur als Musiker, sondern auch als Menschen."

Und David Stoltzenberg ist ein Mensch, der sich mit Hingabe seinen beiden großen Leidenschaften widmet: seiner Freundin Nicola und der Musik. Wenn er nicht gerade mit Pool probt, betreut er als Nebenjob die Social-Media-Auftritte der Band Digitalism. Aber schon beim Aufstehen locken der nahe Basketball-Platz und besonders der selbst eingerichtete Proberaum in der Männer-WG, nur wenige Meter hinter der halbwegs aufgeräumten Küche.

Schnell ein Ei-Brötchen herunterschlingen, Bass anschließen und mit Nils und Daniel an Songs arbeiten. Es gibt schließlich noch viel zu erreichen. Ein Album, ein Auftritt im Uebel & Gefährlich ("das hat bisher leider noch nicht geklappt") oder ein Film-Soundtrack. "Am besten für einen Film von Quentin Tarantino oder David Lynch", träumt Stoltzenberg.