Die Kapernaum-Kirche in Horn soll zu einer Moschee umgebaut werden. Ex-Ver.di-Chef Wolfgang Rose ruft zu mehr Dialog auf.

Horn. In der Debatte um den Verkauf der 2002 stillgelegten und entwidmeten Kapernaum-Kirche in Horn an die islamische Al-Nour-Gemeinde ruft Ex-Ver.di-Chef Wolfgang Rose zu mehr Dialog auf. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete wende sich gegen Versuche, die Umwandlung in eine Moschee zu einem Symbol der Abgrenzung zu erklären. "Die Umwandlung muss nicht eine Bedrohung, sondern kann eine große Chance sein", sagt Rose. Es liege an den Bürgern der Stadt, die Chance für Respekt und Toleranz zwischen unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zu nutzen. "Wir brauchen nicht mehr Trennung, sondern mehr Dialog zwischen den Religionen."

Die Fraktion der Grünen im Bezirk Mitte will deshalb mögliche Ängste abbauen, zumal diese von der CDU auch noch geschürt worden seien. Neben kirchlichen Kritikern, die von einem "Dammbruch" und einem "Fanal" sprachen, hatte auch der christdemokratische Landeschef Marcus Weinberg erklärt, die Umwandlung einer ehemaligen Kirche verursache viel Unsicherheit in der Bevölkerung.

Dem stellt sich Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg entgegen: "Eine Willkommenskultur im Einwanderungsland Deutschland muss auch mit Leben gefüllt werden." Wichtig sei nun, dass Informationen fließen. Die Bürger müssten in Planungen und Ideen der islamischen Gemeinde einbezogen werden, "damit keine unbegründeten Ängste entstehen", so Osterburg.

Nachdem schon Daniel Abdin, Vorstandsvorsitzender des Al-Nour-Zentrums, angekündigt hatte, Infoabende organisieren zu wollen, bringen die Grünen am morgigen Dienstag einen entsprechenden Antrag im Regionalausschuss Horn ein. Darin fordern sie, die zügige Umsetzung eines solchen Dialogs.