"Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz" heißt die Ausstellung (bis zum 15. Februar) im Hamburger Rathaus. In der Hansestadt gab es mindestens 13 Gerichte und andere Dienststellen der Wehrmachtjustiz, die bis zu 90.000 Verfahren abwickelten. Mehr als 200 Todesurteile wurden gefällt. Vollstreckungsorte waren das Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis und der ehemalige Standortschießplatz Höltigbaum in Rahlstedt.

Wissenschaftler erforschten für die Ausstellung 217 Biografien von zum Tode Verurteilten. 22 Betroffene werden auf Tafeln vorgestellt. Auch auf Akteure der Wehrmachtsjustiz wird eingegangen. Die Ausstellung, die von der Bürgerschaft unterstützt wird, befindet sich in der Rathausdiele, sie ist Montag bis Freitag geöffnet von 10 bis 18 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Dienstag, 5. Februar, kommt der Zeitzeuge Ludwig Baumann nach Hamburg und berichtet über sein Schicksal (Grundbuchhalle im Ziviljustizgebäude, Sievekingplatz 1, 8 Uhr).