Jörg Preißkorn abgewählt. Auseinandersetzungen zwischen Vorständen Detlef Siggelkow und Ralf Niedmers waren vorausgegangen.

Hamburg. Die Vertreterversammlung der Wohnungsgenossenschaft Hamburg-Wandsbek (WHW) von 1897 hat das Aufsichtratsmitglied Jörg Preißkorn abgewählt. Diesem Vorgang waren massive Auseinandersetzungen zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und den Vorständen Detlef Siggelkow und Ralf Niedmers, der auch für die CDU in der Bürgerschaft sitzt, vorausgegangen. Das Abendblatt berichtete. Die Vorstände hatten zu der Vertreterversammlung, die die Interessen der Mieter vertreten soll, eingeladen. Den Abwahlantrag hatte offiziell ein Vertreter gestellt. Begründung: die "ungeordneten wirtschaftlichen Verhältnisse" von Jörg Preißkorn.

Zuvor war Preißkorn bei den Vorständen in Ungnade gefallen, weil er gemeinsam mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dennis Timmlau, der inzwischen zurückgetreten ist, und Arno Parieser, einen zehnseitigen Brief an den Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) geschickt hatte. In diesem hatten die Aufsichtsräte Kritik an den Vorständen geübt. Dabei ging es unter anderen um eine angebliche Forderung nach einer Gehaltserhöhung von zehn Prozent, die Niedmers und Siggelkow gegenüber dem Aufsichtsrat geäußert haben sollen. Dieses Gesuch lehnte der Aufsichtsrat einstimmig ab.

Auf der Vertreterversammlung wurden auch vier neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt, darunter Uwe Qualmann, der ehemalige Chef der Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt. Im vergangenen Jahr waren drei Aufsichtsratsmitglieder der WHW zurückgetreten.