Hamburger Finanzbehörde äußerte sich nur zurückhaltend zur Kieler Offensive. Der Sachstand sei unverändert, sagte ein Sprecher.

Hamburg/Kiel. Die schleswig-holsteinische Landesregierung aus SPD, Grünen und SSW drückt beim Thema Erhöhung der Landesgarantien für die angeschlagene HSH Nordbank aufs Tempo. Schon im Sommer könne der Vorgang abgeschlossen sein, sagte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) den "Kieler Nachrichten". Sie gehe davon aus, "dass der Landtag im März über eine Wiedererhöhung der Ländergarantien von sieben auf zehn Milliarden Euro berät". Dieser Plan könne "zum Sommer umgesetzt werden und würde der Nordbank kräftig helfen". Die Länder stünden "zu ihrer Verantwortung für die HSH".

Voraussetzung für eine Erhöhung der Garantie ist, dass die Bank dies beantragt. Das hat sie bislang aber noch gar nicht getan. Die Hamburger Finanzbehörde äußerte sich daher nur zurückhaltend zur Kieler Offensive. Der Sachstand sei unverändert, sagte ein Sprecher. Der Senat bereite sich auf eine mögliche Garantieerhöhung vor, einen konkreten Terminplan gebe es aber nicht.

Hamburg und Schleswig-Holstein sind mit gut 85 Prozent die größten Eigner der HSH Nordbank. Sie hatten sie 2009 mit drei Milliarden Euro Kapital und einer Garantie über zehn Milliarden Euro gerettet. Diese war wegen der zunächst positiven Entwicklung der Bank auf sieben Milliarden abgesenkt worden. Vor allem die schwere Krise der Schifffahrt macht der HSH als großem Schiffsfinanzierer aber derart zu schaffen, dass eine erneute Erhöhung erwogen wird. Sie würde sich positiv auf die harte Kernkapitalquote des Instituts auswirken, über die die Bankenaufsicht streng wacht.