Eine Glosse von Nina Paulsen

Die Namen klangen martialisch. Furcht einflößend. Verwirrend. Ein bisschen so, wie man sich als geneigter Laie eine Bombenbauanleitung der Terrororganisation al-Qaida vorstellt. Oder wie eine Bezeichnung für gefährlich-explosionswütige Geschosse, auf die das Bundeskriminalamt in einer Anschlagswarnung aufmerksam machen könnte. Dinge wie "High Speed Bombs" oder das "Selection Pack Bombette" waren kurz vor Jahreswechsel zuhauf in deutschen Supermärken für die breite Masse zu kaufen gewesen, dazu "Tischbomben" oder "Kubische Kanonenschläge".

Doch nichts wirklich Bedrohliches steckte hinter diesen Produktionen aus Schwarzpulver und einer ganzen Menge Chemie, sondern lediglich schnödes Feuerwerk. Wie jedes Jahr war die Nachfrage dann auch riesig und der Himmel über Hamburg trotz Nieselregens bunt. Die letzen Überbleibsel des neujährlichen Raketenabschießens sind nun immer noch auf den Straßen zu finden. Nass, aufgequollen und ausgebrannt liegen diese Zeugnisse menschlicher Ballerfreude auf dem Boden. Schön ist das zwar nicht, aber auf eine Kritik an der Stadtreinigung soll hiermit trotzdem verzichtet werden. Es gab ja auch wirklich viel zu tun! Und es ist gut, dass nach so viel Schreckensvokabular endlich wieder Frieden herrscht.