Ein Kommentar von Alexander Laux

Der Klub hängt finanziell am Tropf eines Weltkonzerns, kein Wunder also, dass der VfL Wolfsburg bei der Suche nach einem Trainer eine große Lösung bevorzugte. Schon die Verpflichtung von Klaus Allofs als Manager ging in die gleiche Richtung.

Während aber der frühere Bremer Sportchef seine Eignung für diese Führungsaufgabe längst nachgewiesen hat, muss der designierte Wolfsburger Trainer Bernd Schuster erst noch beweisen, dass sein großer Name auch das hält, was er verspricht.

Als Aktiver gehörte der heute 52-Jährige zu den wenigen Auserwählten, die für die besten spanischen Klubs spielen durften: für den FC Barcelona, Real Madrid und Atlético Madrid, was eigentlich schon alles über seine Klasse aussagt. Dass er mit der Nationalmannschaft "nur" den EM-Titel 1980 gewann, lag an einem Zerwürfnis mit dem damaligen Bundestrainer Jupp Derwall und späteren utopischen Prämienforderungen seiner Ex-Frau Gaby, die für ein Comeback eine Million Mark forderte.

Als Trainer gewann der gebürtige Augsburger zwar mit Real Madrid die Meisterschaft und sorgte bei Levante und Getafe für positive Schlagzeilen, doch langfristig konnte Schuster bislang seine Qualitäten als Fußballlehrer noch nicht unter Beweis stellen. Da der VfL Wolfsburg seine erste Bundesligastation ist, müssen die Niedersachsen ihrem Neuzugang eine Einarbeitungszeit zugestehen und Rückschläge einkalkulieren. Aber mit der Geduld ist es ja so eine Sache im Fußball, weshalb der Deal mit Schuster vor allem eines ist: ein Wagnis.