Prozedur in der Großen Bergstraße ging ohne große Vorfälle vor sich, wenige Aktivisten waren zum Protest vor Ort.

Altona. Eine kurze Protestrede - das war's dann aber schon: Die offizielle Grundsteinlegung für das weltweit erste Ikea-Möbelhaus mitten in einer Fußgängerzone ist am Mittwoch an der Großen Bergstraße in Altona ohne weitere Zwischenfälle vonstatten gegangen. Ein großer Kran steht an der Baustelle bereits, vier weitere sollen in den nächsten Wochen hinzukommen. Bis zum Sommer soll der immerhin 37 Meter hohe Komplex schon in seiner künftigen Dimension erkennbar sein, dann werden dort die Stahlträger für die vier zurückversetzten oberen Parkdecks montiert, wie Ikea-Manager Christian Mollerus ankündigte. Der 46-Jährige wird der Chef dieses "Entwicklungsmodells" sein, wie Ikea Altona im Konzern selbst genannt wird. Tatsächlich betritt der Konzern mit dem 80 Million Euro teueren Projekt Neuland. Das Grundstück in Altona ist etwa 10.000 Quadratmeter groß - und damit wesentlich kleiner als andere Ikea-Grundstücke, die sich meist in Stadtrandlage befinden. In Altona baut Ikea eher ein klassisches Kaufhaus mit neun Stockwerken statt der üblichen Hallen. 730 Parkplätze soll es geben, das sind weit weniger als sonst. Dafür rechne man mit einem hohen Anteil von Kunden, die mit Bus oder Bahn anreisen. Für sie soll es Möbeltaxis geben oder elektrische Leihfahrräder mit Anhängern.

Das Projekt wird von einer breiten Mehrheit der Politik getragen, und auch bei einem Bürgerentscheid gab es mit 77 Prozent eine große Zustimmung. Dennoch machen Initiativen immer wieder Front. Ikea würde für ein Verkehrschaos sorgen und das Wohnumfeld zerstören, hieß es auch bei der Grundsteinlegung von einigen wenigen Aktivisten. Baustaatsrat Michael Sachs (SPD) verwies indes auf viele Untersuchungen zur Verträglichkeit des Möbelhauses. Eine 100-prozentige Gewissheit, so Sachs, könne man aber niemals haben.