Ein Kommentar von Alexander Laux

Nach Bayern-Trainer Jupp Heynckes, 67, war er mit seinen 59 Jahren der zweitälteste Übungsleiter der Fußball-Bundesliga. Bis Sonntag, als der von den Schalker Fans zum Jahrhunderttrainer gekürte Hubertus Jozef Margaretha Stevens nach dem 1:3 gegen Freiburg von Manager Horst Heldt den Laufpass erhielt.

Stevens gehört einer vom Aussterben bedrohten Trainergeneration an, sein Markenzeichen waren Trainingsanzug und Adiletten, womit der Limburger stets seine Nähe zur Mannschaft dokumentierte, auch damals beim HSV, den er 2007 vor dem Abstieg rettete. Mit Äußerlichkeiten, inklusive lästiger Journalistenfragen, befasst sich Stevens nur sehr ungern.

Regelmäßig, wie auch in Gelsenkirchen, wird bei Erfolglosigkeit gefragt, ob der Trainer noch die Spieler erreiche, Wege aus der Krise aufzeigen könne. Dabei hätten die Schalker Fans allen Grund, Heldt wegen unterlassener Hilfeleistung anzuklagen. Warum schaffte es der Manager nicht, die quälende und leistungshemmende Debatte um die Zukunft von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar und Lewis Holtby zu beenden? Wo blieb ein klares Bekenntnis, um den Trainer zu stärken? Kann ein Trainer zu schlecht sein, der aus den ersten neun Spielen der Saison 20 Punkte holte, im DFB-Pokal bis ins Achtelfinale vorstieß und in der Champions League den Gruppensieg vor Arsenal London errang?

Man hätte den Schalkern mehr Geduld gewünscht. Ein Trainerwechsel ist zwar immer die leichteste Maßnahme, bringt aber nicht immer die erhoffte Trendwende.