Ein Kommentar von Carsten Harms

Auf den ersten Blick mag es für die Entwicklung der Hamburger Leichtathletik bedauerlich sein, dass der umtriebige Frank Thaleiser künftig nicht mehr Geschäftsführer des Hamburger Verbandes HLV sein wird, sondern sich auf seine bisher auch schon ausgeübte Tätigkeit als Geschäftsführer der kommerziellen Tochtergesellschaft Marathon Hamburg Veranstaltungs GmbH konzentrieren wird. Er hat in den vergangenen Jahren ohne Zweifel neuen Schwung in den lange verstaubt daherkommenden Verband der Läufer, Werfer und Springer gebracht.

Doch die Doppelrolle als Verantwortlicher des gemeinnützigen Verbandes und der kommerziellen GmbH war gelinde gesagt unglücklich. Schon Thaleisers Vorgänger Wolfram Götz litt, als er selbst beide Aufgaben hatte unter der Konstellation. Immer wieder wurde von Vereinsvertretern der Vorwurf laut, mehr das Wohl des Marathons als das der Klubs im Blick zu haben. Jetzt kann sich Thaleiser ganz auf die kommerziell ausgerichteten Veranstaltungen der Marathon GmbH konzentrieren, deren Überschüsse ja auch an den Verband fließen. Dies ist eine klare, logische Struktur, die viele Reibungsverluste vermeiden wird.

Andererseits muss sich Thaleiser jetzt auch am wirtschaftlichen Erfolg der GmbH messen lassen. Die Entschuldigung, zu viel Verbandsarbeit leisten zu müssen, gilt nicht mehr.