Spirituelles Oberhaupt weiht Minarette und betont friedliche Ausrichtung der Gemeinde. Glaubensgemeinschaft hat 130 Millionen Mitglieder.

Schnelsen. Mit einem großen Empfang hat die muslimische Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) gestern die Einweihung der renovierten Bait-ul-Rasheed-Moschee in Schnelsen gefeiert. Rund 100 Gäste aus der Landes- und Bundespolitik, anderen Glaubensgemeinschaften und der Nachbarschaft waren eingeladen, darunter auch Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen von SPD, FDP und den Grünen sowie Hamburgs Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch.

Die Moschee befindet sich im Gebäude einer einstigen Metallfabrik. Seit dem Umbau machen zwei Minarette das Gotteshaus weithin als solches erkennbar. In einem Festakt wurden sie von Seiner Heiligkeit Mirza Masroor Ahmad geweiht, der für diesen Anlass aus dem englischen Exil angereist war. Ahmad ist das Oberhaupt der Glaubensgemeinschaft, die weltweit mehr als 130 Millionen Mitglieder in 202 Staaten zählt.

In seiner Ansprache betonte er die friedliche Ausrichtung seiner Glaubensgemeinde. Dazu gehöre auch die "absolute Loyalität zu den neuen Heimatländern", in die die einzelnen Gemeindemitglieder immigriert seien. Die meisten Familien stammen aus Indien, Afghanistan oder Pakistan. In einem Grußwort sagte Ex-Schulsenatorin Christa Goetsch (Grüne), es sei "erfreulich, dass die Moscheen in Hamburg sichtbar werden als Orte des Friedens". Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Bürgerschaft, Thomas-Sönke Kluth, lobte die "jahrelange gute Zusammenarbeit der Glaubensgemeinde mit der Stadt".

Den Religionsvertrag der Stadt Hamburg mit den Muslimen und Aleviten hat die AMJ nicht mit ausgehandelt. Nach der Zusage Hessens, die AMJ als Religionsgemeinschaft anzuerkennen, sollen die Gespräche auch in Hamburg aufgenommen werden, sagte der Vorsitzende der AMJ in Deutschland, Abdullah Uwe Wagishauser.