Douglas bekommt einen neuen Eigentümer, den US-Investor Advent. Mit der Übernahme ändert der Handelskonzern mit Marken wie Thalia, Hussel und Christ sein Gesicht. Er wird ein Stück weit seine Identität verlieren: Amerikaner übernehmen das Ruder, die deutschen Eigentümer ziehen sich weitgehend zurück und werden in dem Unternehmen mit seinen 2000 Geschäften zu Zaungästen. Zudem werden nicht mehr Familienclans über angeschlagene Douglas-Töchter wie Thalia entscheiden, sondern ein Finanzinvestor. Damit wird ein Teil deutscher Firmenkultur verloren gehen.

Gerade in Hamburg schauen viele Menschen mit Sorge auf die Konzerntochter Thalia. Die Kette hat an der Alster ihre Wurzeln und ist mit der Flaute im Buchmarkt zum Bremsklotz bei Douglas geworden. Wie wird die Zukunft von Thalia unter der Ägide von Advent aussehen? Schon als sich kürzlich der ehemalige Hamburger Thalia-Eigentümer Jürgen Könnecke von seinen Anteilen trennte, verlor die Buchkette eine schützende Hand; einen Unternehmer, der sich dem Buchhandel verschrieben hatte und etliche Autoren persönlich kannte. Douglas baute die Literaturläden zu Buchkaufhäusern aus und schlitterte in die roten Zahlen. Auch die Strategie, jetzt neben Büchern Spiel- und Schreibwaren bei Thalia zu verkaufen, wird nicht greifen - das Konzept "Alles aus einer Hand" scheitert auch bei Karstadt, Hertie und Co. Im Zweifel wird sich Advent von Thalia trennen. Diese Option hatten die bisherigen Eigentümer immer ausgeschlossen. Doch jetzt liegt die Macht in den USA.