In Hamburg hat die Fachmesse GET Nord begonnen. Im Mittelpunkt stehen Sanitäreinrichtungen für Senioren und das Energiesparen.

Hamburg. Schritt für Schritt wird der Sprecher der Hamburg Messe, Karsten Broockmann, eingeschnürt. Erst kommen Bandagen um die Armgelenke, dann um die Kniegelenke und dazu ein mit Gewichten beschwerter roter Overall. Mit Gehörschutz und einem Helm, der nur ein eingeschränktes Sichtfeld bietet, ist der Altersanzug komplett, mit dem simuliert werden soll, wie beschwerlich Bewegungen im Alter sein können. Auf der heute in Hamburg beginnenden Fachmesse für Elektro, Sanitär, Heizung und Klima GET Nord können Besucher in diesem Anzug testen, wie sich alltägliche Tätigkeiten im Alter anfühlen. Dank der seitlichen Öffnung gelangt Brookmann leicht in die Badewanne. Doch er ist froh, als er den Anzug wieder abstreift.

Das barrierefreie Bad mit altersgerechter Wanne, ebenerdiger Dusche mit Sitz und in der Höhe verstellbaren Waschbecken ist eine Idee auf der GET Nord. "Wir erwarten von diesem Bereich noch große Wachstumsimpulse", sagt Fritz Schellhorn, Landesinnungsmeister für die Sanitär- und Heizungstechnik Hamburg. "Doch viele Hausbesitzer haben die Bedeutung des Themas noch nicht erkannt."

Bis zum Sonnabend werden auf dem Hamburger Messegelände rund 40 000 Fachbesucher erwartet. Rund 500 Aussteller aus elf Ländern präsentieren ihre Produkte. "Wir haben erstmals den Sonnabend als zusätzlichen Messetag eingerichtet, um auch Meistern und Gesellen, die wegen der guten Auftragslage in der Woche keine Zeit haben, die Gelegenheit zu einem Besuch zu geben", sagt Messechef Bernd Aufderheide. Die GET Nord sei deutschlandweit die einzige Messe, die alle wichtigen Akteure der Gebäudeausrüstung zusammenbringt.

"Die Auftragslage für unsere Betriebe ist gut", sagt Schellhorn. "Sie haben im Schnitt einen Auftragsbestand von acht bis zwölf Wochen, dennoch muss niemand lange auf eine neue Heizungsanlage warten." Denn trotz ständig steigender Energiepreise würde ein Teil der Hausbesitzer die Anlagen so lange betreiben, bis sie kaputt sind. "Viele hoffen auch auf eine steuerliche Förderung für den Heizungstausch und warten deshalb ab", sagt Schellhorn. Mit einer neuen Heizungsanlage lassen sich die Heizkosten um rund 25 Prozent verringern.

Von den rund 20 Millionen Heizungen in Deutschlands Häusern gelten 80 Prozent als veraltet. "Bei der Diskussion um die Energiewende bleibt unberücksichtigt, dass 40 Prozent des Energieverbrauchs auf die Heizung entfallen", sagt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Verbands Haus-, Energie- und Umwelttechnik. "Der Modernisierungsstau bleibt eine Herausforderung."

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