"Mein Mädchen", nennt er sie liebevoll. Auch wenn zwischen ihnen körperkontaktmäßig eine ewige Eiszeit herrscht. Doch das ist auch besser so für Dirk Stutzki, denn die Hamburger Deern, die er von klein auf kennt und pflegt, ist die mittlerweile 2,80 Meter lange und rund 300 Kilogramm schwere Eisbärin Victoria. Stutzki ist als Reviertierpfleger bei Hagenbeck für das Eismeer zuständig und damit, neben Walross und Kegelrobben, auch für Victoria und Eisbärenmann Blizzard.

Mit hängenden Schultern, ihre alte Plastikmundharmonika in der Hand, hatte der heute 43-Jährige vor neun Jahren am Rand des Beckens um Walrossdame Antje getrauert. Sechs Jahre hatte er mit ihr musikalische Einlagen und akrobatische Kunststücke trainiert. Dabei wollte der in Osdorf geborene und in Lurup aufgewachsene Hamburger eigentlich Architekt werden. "Aber ein Schülerpraktikum während des Abiturs brachte mich zu Hagenbeck", sagt er. Und er blieb.

Durch den Beruf kam er zu seinem mittlerweile liebsten Hobby: Der Vater von 14 Jahre alten Zwillingssöhnen ist ein begeisterter Taucher. Mit seiner zweiten Frau Sabine, 39, reist er bevorzugt dorthin, wo er abtauchen kann - nach Thailand, Mexiko oder Kuba. Warum dann Memphis auf der Liste steht? Weil Stutzki auch ein großer Elvis-Fan ist. Für dessen Lieder hat es bei Walross Antje jedoch leider nie gereicht.