Es mehren sich die Umfragen unter Managern in deutschen Unternehmen, die Böses befürchten lassen. Immer mehr Vorstände und Geschäftsführer geben sich zögerlich, werden sie schriftlich oder per Telefon nach ihren Prognosen für das Jahr 2013 gefragt. Neue Arbeitsplätze schaffen? Eher nicht. Investitionen tätigen? Vermutlich weniger. Überdurchschnittliche Löhnerhöhungen? Kaum zu bezahlen. Doch nur bedingungslose Optimisten dürfen in dem derzeitigen ökonomischen Umfeld in Europa andere Aussagen erwarten. Die Schuldenkrise verunsichert, Spekulationen über das Scheitern der Euro-Zone in ihrer heutigen Form bekommen ständig neue Nahrung. Und dann? Fällt erst Griechenland, droht womöglich ein Dominoeffekt, und die Auswirkungen gerade auf die vielen exportorientierten deutschen Firmen könnten verheerend sein. Könnten.

Das wenig erfreuliche Ergebnis der aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft sollte nachdenklich machen, aber es ist kein Grund zu resignieren. Unsicherheit führt zu zurückhaltenden Prognosen - dies ist wenig überraschend. Übrigens zeigte die jüngste Umfrage, die das Abendblatt unter verschiedenen Branchen in Hamburg gemacht hat, auch positive Tendenzen. So ist zum Beispiel die Luftfahrtbranche mit ihrem Schwergewicht Airbus durchaus optimistisch für 2013. Gleiches gilt für das Handwerk und viele Einzelhändler.

Deutschland muss aufpassen, dass die Stimmung in der Wirtschaft nicht schlechter wird als die derzeitige Lage. Denn die ist - schaut man zum Beispiel auf den Arbeitsmarkt - im Vergleich zu anderen europäischen Ländern glänzend.