Stadtentwicklungsbehörde stellt „Lärmentwicklungsplan” vor: Flüsterasphalt, Kontrollen und Tempo 30 sollen helfen.

Hamburg. Flüsterasphalt, Tempo 30 nachts auf Hauptverkehrsstraßen und mehr Geschwindigkeitskontrollen - das sind die wichtigsten Punkte im sogenannten Lärmentwicklungsplan 2013, dessen Entwurf die Stadtentwicklungsbehörde gestern vorstellte. "Die Lärmbelastung ist eine der schwerwiegendsten Umweltbelastungen", sagte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD). Mit dem Plan folgt die Behörde der EG-Umgebungslärmrichtlinie, die von den Mitgliedstaaten der EU die Aufstellung von Lärmplänen fordert, um Lärmprobleme zu regeln. Vordringlich seien dabei hoch belastete Straßenzüge. "Straßenverkehrslärm ist der wichtigste Faktor", sagte die Senatorin. Als größte Projekte zur Lärmminderung führte Jutta Blankau den Deckel der Autobahn 7, die geplante Autobahn 26 und die Finkenwerder Ortsumgehung auf.

Rund 1000 Hamburger haben in den Bezirken während der vergangenen Jahre bei der Bürgerbeteiligung mitgemacht und Lärm gemeldet. Das erklärte Dirk Ohm vom Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme (IVAS) aus Dresden. Das Büro wurde von der Behörde als Gutachter beauftragt, um die Ergebnisse der Lärmforen zusammenzuführen. Weiterhin hat das IVAS für jeden Bezirk zwei bis drei Pilotprojekte entwickelt. Diese sollen "kurz- bis mittelfristig" umgesetzt werden.

Als konkrete Zahl nannte Dirk Ohm 2,5 Millionen Euro, die jährlich für Flüsterasphalt von Hamburg ausgegeben werden müssten. "Es muss jedoch in den Behörden sichergestellt sein, dass die Programme auch personell umgesetzt werden können", sagte er. Unter den möglichen Pilotprojekten rangiert die Eiffestraße mit einer täglichen Belastung von 54 000 Autos oben. Von Lärm, der gesundheitsgefährdende Ausmaße erreicht, sind dort 300 Bewohner betroffen. Neben dem Vorschlag, nächtlich Tempo 30 einzuführen, könnten auch Lärmschutzwände errichtet werden, um die "Verlärmung der Tiefe" zu verringern. Dabei sei eine Kostenbeteiligung der Grundeigentümer zu prüfen. Der Lärmaktionsplan soll in den kommenden Tagen im Internet stehen unter: http://www.hamburg.de/laermaktionsplanung