Sein Vorgänger Ulrich Koßel war Anfang Oktober aus dem Amt geschieden, weil er seitdem für die SPD in der Hamburger Bürgerschaft sitzt.

Hamburg. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hamburg hat einen neuen Chef: Gerhard Kirsch wird künftig die Berufsvertretung leiten. Sein Vorgänger Ulrich Koßel war Anfang Oktober aus dem Amt geschieden, weil er seitdem für die SPD in der Bürgerschaft sitzt. Gerhard Kirsch, einstimmig gewählt, arbeitet seit drei Jahren im Landesvorstand. Fast zehn Jahre war der 48-Jährige Chef der Davidwache auf St. Pauli. Kirsch: "Ich bin kein typischer Funktionär, ich komme aus der Mitte der Kollegenschaft und werde das auch nicht vergessen."

Der neue Landesvorsitzende tritt ein schwieriges Erbe an, auf ihn warten zahlreiche Probleme und Aufgaben - angefangen von der Frage, wie die Hamburger Polizei mit Beförderungen umgeht, über die Schwierigkeiten, die sich aus der von Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch jüngst eingeleiteten Personalreform ergeben bis hin zur Nachwuchsproblematik.

Der neue Chef der kleinsten Hamburger Polizeigewerkschaft will vor allem einen guten Draht zu den anderen beiden Polizeigewerkschaften - dem Bund deutscher Kriminalbeamter (BdK) und der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) - aufbauen. "Die Spaltung der Belegschaft nützt nur unserem Arbeitgeber. Gemeinsam sind wir stark", sagt der 48-Jährige.

Doch der neue Landesvorsitzende war in den eigenen Reihen zuletzt nicht unumstritten: Aus Protest gegen den Führungsstil von Koßel und Kirsch wechselten im September 2011 der Fachvorstand Kriminalpolizei und die stellvertretende Landesvorsitzende Susanne Söder zum GdP-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Kirsch dazu: "Die Schwierigkeiten, die wir mit bestimmten Personen hatten, sind geklärt. Es gibt keine Unruhe mehr, wir sind uns einig." Allein 130 Glückwunsch-Mails aus den verschiedensten Bereichen der Polizei seien bei ihm eingegangen - für ihn ein "Beleg seiner hohen Akzeptanz".