Eine Glosse von Nico Binde

Glücklich oder zumindest mit einem Grinsen im Gesicht sterben, ach, das wäre was. Aber leider kriegen das nur Leute wie Kevin Spacey in Filmen wie "American Beauty" hin. Denn auf Mark Aurel hört ja auch keiner: "Der Tod lächelt uns alle an. Das Einzige, was man machen kann, ist zurücklächeln." Kurzum: Dem Sensenmann wird viel zu oft mit viel zu großer Ernsthaftigkeit begegnet.

Entschieden lustiger stirbt es sich jedenfalls mit jenem fatalistischen Gleichmut, den die zehn humorvollsten Traueranzeigen des Internetdienstes ruheinfrieden.de auszeichnen. Wobei in Norddeutschland anscheinend weniger verkrampft ins Gras gebissen wird als anderswo. Denn der Gewinner ist ein Bremer, der posthum ausrichten ließ: "Ich bin umgezogen. Neue Adresse: Friedhofstraße 51" . Nicht minder übel sind Platz 3 (Erst viel Humor, dann viel Tumor) und die Medizinerschelte "Der Tod kommt auf leisen Sohlen, denn die Schuhe des Arztes quietschen selten."

Hamburg kann sich dabei mit Platz 5 schmücken. In einer Anzeige wird "der Rubens von der Reeperbahn" besungen, während auch die Tierliebe nicht zu kurz kommt: "Dein Dackel ging voraus - jetzt trittst du in seine Fußstapfen." Aber Obacht, nicht alles ist so treffend wie "Lieber Gott, viel Spaß!" in der Traueranzeige für Loriot. Texte wie "Gott, dem Herrn, hat es gefallen, unsere Mutter Ilse von hinten zu sich zu nehmen" können, nun ja, auch nach hinten losgehen.