Eine Glosse von Elisabeth Maria Wimmer

Den nächsten Urlaub verbringen wir zu Hause. Ich bin dem Stress vor einer Flugreise einfach nicht mehr gewachsen. Ja, es gibt Leute, die sind wahnsinnig gut organisiert. Die machen schon Wochen vorher Listen mit Dingen, die sie nicht vergessen wollen. Die haben auch ihre Koffer schon Tage vorher fertig gepackt, den Kühlschrank leer gegessen, das Briefkastenleeren und Blumengießen an den Nachbarn delegiert und den Ersatzschlüssel bei diesem abgegeben. Die machen es richtig.

Falsch ist, am Tag der Abreise nach dem Frühstück noch die betagte Spülmaschine in Gang zu setzen. Zumal sie keines dieser effizienten Turbogeräte ist, sondern richtig viel Zeit braucht. Als der Taxifahrer schon an der Tür klingelte, benötigte sie noch 15 Minuten. Wir sahen ein, dass Ausschalten nicht ging, denn das Wasser stand immer noch zentimeterhoch. Aber Flugzeuge warten nicht. Alle zwei Minuten guckten wir wieder nach. Das Wasser blieb hartnäckig stehen. Und irgendwann tat die Maschine gar nichts mehr.

Das Taxameter tickte, der Ehemann wütete. Plötzlich stand auch noch der Nachbar auf der Matte, der sich wunderte, warum wir nicht endlich ins Taxi stiegen. Irgendwann dann ein erlösendes Rauschen, das Wasser wurde abgepumpt. Uns lief der Schweiß auch aus allen Poren, als wir die Haustür endlich hinter uns schlossen. Es wurde dann doch noch ein schöner Urlaub.

Und deshalb ist auch der feste Vorsatz, nächstes Mal zu Hause zu bleiben, wieder ins Wanken geraten. Für den nächsten Sommer hat mein Mann schon mal Prospekte mitgebracht. Von der Ostseeküste. Der deutschen. Da braucht man kein Flugzeug, keine Fähre und keinen Autozug. Und auf eine Stunde früher oder später kommt es nicht an.