Positive Bilanz: “Die Kinder sind zufrieden und fühlen sich wohl“, sagt die Abteilungsleiterin der neuen Stadtteilschule in Barmbek-Süd.

Hamburg. Die erste Bilanz von Karin Pilnitz fällt positiv aus. "Die Kinder sind zufrieden und fühlen sich wohl", sagt die Abteilungsleiterin der neuen Stadtteilschule in Barmbek-Süd. Im Schulgebäude Humboldtstraße 89 befindet sich seit diesem Schuljahr eine Zweigstelle der Heinrich-Hertz-Schule Winterhude. 125 Schülerinnen und Schüler werden in drei 5. und zwei 7. Klassen unterrichtet.

Karin Pilnitz, 57, und ihre Stellvertreterin Maya Weberruß, 36, feilen zusammen mit elf Kolleginnen und Kollegen sowie zwei Sozialpädagogen am schulischen Alltag. "Das Team macht hervorragende Arbeit", sagt Pilnitz. "Man bekommt nicht oft die Chance, eine Schule aufzubauen und zu gestalten." Langfristig möchte der Standort Humboldtstraße vom "Mutterhaus" am Grasweg unabhängig werden, auch wenn die Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg einen sehr guten Ruf genießt und die unabhängige Schulinspektion ihr vor zwei Jahren hervorragende Leistungen bescheinigte.

Die großen und hellen Unterrichtsräume in Barmbek-Süd sind mit moderner Technik ausgestattet. Riko und Fabienne, beide 12, rechnen Matheaufgaben vor der Klasse am Smartboard vor. Auf diese interaktive Fläche werden Lernspiele und Programme aufgespielt, die alte Tafel hat ausgedient. "Mir gefällt es hier sehr gut", sagt Riko, der vom Gymnasium an die Stadtteilschule gewechselt ist. Wie selbstverständlich arbeiten er und die anderen 25 Kinder in der Klasse am Laptop.

Drei Profile - identitätsstiftende, inhaltliche Schwerpunkte - bietet die Schule an. Zum einen ist es das Profil Theater und Schule. Hier gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit dem Ernst-Deutsch-Theater, die Schule selbst verfügt über eine große Aula. "Einige unserer Schüler sind vor Kurzem schon bei der langen Nacht der Theater aufgetreten und waren darauf sehr stolz", berichtet Karin Pilnitz. Außerdem gibt es ein Sport-Profil mit Schwerpunkt Leichtathletik und Rudern sowie ein Medien-Profil.

Sorgen macht den Lehrerinnen Pilnitz und Weberruß die Enge an der Schule. "Wir haben keine Kantine. Wir bekommen das Essen geliefert, die Ausgabe erfolgt im zweiten Stock. Dann müssen die Kinder in ihren Klassenzimmern essen. Das ist logistisch alles sehr ungünstig." Pläne, die Kantine in die Aula zu bauen, gibt es schon. Und auch Geld ist bewilligt. "Man müsste nur mal anfangen", wünscht sich Karin Pilnitz.