Eine Glosse von Sascha Balasko

Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Till Steffen kommt so richtig in Rage, wenn es gegen Aushängeschilde grüner Verkehrspolitik geht. Beim Umgang mit der vom SPD-Senat gekippten Stadtbahn im Rahmen eines Gewinnspiels des HVV wittert er "raffinierte Zensurmethoden in DDR-Manier", Unterdrückung und Zensur. Und das bei einem scheinbar harmlosen Spiel, bei dem geneigte Teilnehmer aufgerufen werden, im Internet einen Werbespruch auf Plattdeutsch für das Hamburger Transportunternehmen zu verfassen und gleichzeitig über den besten abzustimmen. Um diesen von einem unbekannten Verfasser eingereichten Slogan geht es: "De Ominibus fährt Achterbahn, wi wüllt torüch de Strootenbohn."

War es nun Zufall oder nicht, dass ausgerechnet dieser Spruch von der Internetseite des HVV verschwand? Steffen, der versichert, ihn nicht verfasst zu haben, befragte gleich den Senat per Kleiner Anfrage, denn der will ja bekanntermaßen die Busse schneller machen anstatt zurück zur Straßenbahn. Laut Senatsantwort hatte die Löschung aber keinerlei ideologische Gründe. Vielmehr handele es sich um Manipulation mittels durch "Software generierte Klicks". Der Verkehrspolitiker Steffen hält diese Aussage für vorgeschoben, schließlich könne derartigen Cyber-Angriffen technisch begegnet werden. Stattdessen erkennt er beim Thema Stadtbahn ein "Denkverbot des Bürgermeisters". Was am Ende auch stimmt, folgender plattdeutscher Ausspruch stimmt in jedem Fall: "Du watt du wullt, de Lüd schnackt doch!" Der ist im Übrigen auch von der Internetseite genommen worden.