Da weitere Bomben unter dem Platz liegen können, besteht ein Verbot für Grabungsarbeiten. Doch Wasserleitungen müssten erneuert werden.

Waltershof/St. Pauli. Nur zwei Tage nach dem Fund von zwei Fliegerbomben auf dem Heiligengeistfeld hat der Kampfmittelräumdienst gestern einen Blindgänger im Hafen unschädlich gemacht. Es handelte sich um eine amerikanische 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe, so die Feuerwehr. Um den Fundort am Tankweg sei ein Sperrbereich von 300 Metern eingerichtet, die Bombe am Mittag problemlos entschärft worden.

Rund 2900 Weltkriegsbomben liegen noch im Hamburger Boden. In der Nacht zu Mittwoch mussten zwei übereinanderliegende Fliegerbomben auf dem Heiligengeistfeld entschärft werden. Eine Fachfirma hatte die Blindgänger bei Sondierungsarbeiten entdeckt.

+++ 2900 Blindgänger schlummern noch im Hamburger Boden +++

Es sei nicht auszuschließen, dass noch mehr Bomben unter dem Heiligengeistfeld liegen, sagte Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. Aus diesem Grund seien Grabungsarbeiten auf dem Gelände streng verboten. Bei Großveranstaltungen wie dem Hamburger Dom bestehe keine Gefahr. "Auch die Vibrationen von Achterbahnen stellen keine Gefahr dar."

Solange aber das Grabungsverbot in Kraft sei, könnten die maroden Wasserleitungen unter dem Heiligengeistfeld nicht erneuert werden. Deshalb sollen Fachfirmen das Areal nach Bomben absuchen. Dem Zirkus Charles Knie war wegen der Suche im April eine Genehmigung für ein Gastspiel verweigert worden. Der Zirkus klagte jedoch erfolgreich dagegen und darf jetzt vom 20. September an dort auftreten.

Bisher seien 14 Hektar der 20 Hektar noch nicht untersucht worden, so Stricker. Zunächst würden "zehn Testfelder" überprüft. In einem nächsten Schritt werde die komplette Sondierung des Heiligengeistfelds europaweit ausgeschrieben. Die gesamte Überprüfung des Areals werde drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen.