Eigentlich waren es Panzer, mit denen es Joachim Stratenschulte in vielen Berufsjahren zu tun hatte. Mit Schiffen und der Marine hatte der frühere Generalstabsoffizier eher wenig Berührung. "Na ja, bis auf die Tatsache, dass mein Vater Marineoffizier war und ich einen Segelschein besitze", grient der 62-Jährige. Dabei traut man ihm eine Vergangenheit auf See durchaus zu, wenn er so im blauen Blazer über das Deck der "Rickmer Rickmers" schreitet, deren Stiftung er als geschäftsführender Vorstand leitet. Doch wichtig seien nautische Vorkenntnisse dafür eigentlich nicht, sagt er. Auf dem Kommandostand des Hamburger Museumsschiffs komme es heute mehr auf organisatorische Fähigkeiten an - die besonders jetzt zum 25. Jubiläum der Stiftung Rickmer Rickmers gefragt sind.

Für den pensionierten Oberst war es ein Glücksfall, als man ihn vor drei Jahren für diese Aufgabe empfahl. In 41 Berufsjahren war er 20-mal umgezogen. Mit Frau und zwei Töchtern. In den letzten Jahren wohnte der gebürtige Heidelberger in Hamburg. Eine Stadt, die seine Heimat werden soll, wie er noch vor der Pensionierung beschloss.

"Landschaftlich, kulturell - das ist einfach fantastisch hier." Ein Teilzeitjob am maritimen Herzen dieser Stadt - dafür erschien ihm die "Rickmer Rickmers" ideal. Inzwischen ist daraus wieder ein Vollzeitjob geworden. Aber Zeit für ein "Kettenfahrzeug", wie er sagt, bleibt dennoch: Mit dem Rad fährt er nun täglich von seiner Altbauwohnung auf St. Pauli hinunter zum Schiff.