Bezirk Nord hat Agentur mit Namensfindung beauftragt. Neue Bezeichnung soll Identifikation fördern. 1350 Wohnungen entstehen

Barmbek-Nord/Winterhude. Nachdem der Bezirk Nord bereits die Planungen für das Hebebrandquartier am Stadtpark weit vorangetrieben hat, gibt der Senat die ersten städtischen Flächen für das Wohnungsbauprojekt frei. So werden nun Betriebshöfe, die für die Bewirtschaftung des Stadtparks genutzt werden, zusammengelegt.

Der Senat hat dafür etwa 1,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Geld, welches durch den Verkauf der übrigen öffentlichen Flächen wieder hereinkommen soll, wie Kerstin Graupner, Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde, auf Nachfrage versicherte.

Hinzu kommen noch einmal Ausgaben in Höhe von rund 3000 Euro. So viel kostet die Umbenennung des Hebebrandquartiers in Pergolenviertel. Pergolen (besser bekannt als Pergola in der Einzahl) sind bewachsene Laubengänge. Diese werden eine zentrale Rolle bei der Bebauung des 27 Hektar großen Gebietes, auf dem 1350 Wohnungen entstehen, spielen.

Für die Namensfindung hat der Bezirk Nord extra eine Agentur beauftragt, welche ein Logo sowie eine neue Bezeichnung finden sollte. Die Ausgaben rechtfertigte Hans-Peter Boltres, Leiter des Stadt- und Landschaftsplanungsamts in Nord. "Der Name soll die angestrebte Identität des neuen Stadtviertels positiv unterstreichen und Aspekte zur Identität des neuen Quartiers berücksichtigen."

Vorgesehen sind familien- und generationengerechtes Wohnen

Wie berichtet, handelt es sich bei dem Hebebrandquartier, benannt nach einem ehemaligen Hamburger Oberbaudirektor, um das größte Stadtentwicklungsprojekt im Bezirk Nord. Bereits Ende Juni war der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs vorgestellt worden. Es soll Wohnhäuser und Kleingärten miteinander verbinden. Derzeit gibt es dort 330 Parzellen. Etwa 220 werden es nach der Fertigstellung des Projekts wieder sein. Weitere 70 sollen auf weitere schon bestehende Kleingartenvereine in Langenhorn verteilt werden.

Die derzeitigen Kleingärtner haben das Bauprojekt dennoch von Anfang an skeptisch gesehen. Oberbaudirektor Jörn Walter sieht im Hebebrandquartier aber einen möglichen Vorreiter für andere Bauprojekte in Hamburg, in denen Kleingärten Wohnungen komplett weichen müssen. Die konkrete Ausgestaltung der Kleingartenflächen im Hebebrandquartier soll in einem weiteren Verfahren mit den Betroffenen erörtert werden.

"Dieser Entwurf macht sich Gedanken darüber, wie man das Thema Stadt und Kleingärten zusammenbringt, statt die Parzellen irgendwo auf Restflächen unterzubringen", sagte Oberbaudirektor Walter bei der Vorstellung des Projekts vor zwei Monaten. Breite Durchgänge zwischen den Häuserblöcken und dem öffentlichen Raum bilden zusammen mit den Wegen in die umgehende Parklandschaft ein dichtes Wegenetz, heißt es im Siegerentwurf.

Eine Vorgabe war, dass nicht mehr als zwölf bis 15 Parteien pro Eingang leben

Vorgesehen sind familien- und generationengerechtes Wohnen im Hebebrandquartier. Eine Vorgabe war, dass nicht mehr als zwölf bis 15 Parteien pro Eingang leben, um einer möglichen Anonymität entgegenzuwirken. Ein Teil der Wohnblöcke soll autoarmes Leben zum Schwerpunkt haben und daher nicht die gesetzlich vorgeschriebene Stellplatzmenge von 0,6 pro Wohnung, sondern lediglich 0,2 innerhalb des Rings 2 nachweisen. Nach bisheriger Planung soll das Großprojekt am Stadtpark 2014 beginnen.