Eine Überlegung von Claudia Sewig

Ist es dem Genre geschuldet? Weil sich ja Naturfilmer per se auf die widrigsten Umstände einstellen müssen, auf schlechtes Wetter und nicht auftauchende Tiere, auf öde Einöde und fiese tropische Erkrankungen? Natürlich nicht. Dass es im sechsten Jahr des Internationalen Naturfilmfestivals in Eckernförde kein Kino mehr gibt, in dem die Filme gezeigt werden können, trägt schlicht den Titel "Eine Investoren-Geschichte". Untertitel: "Verdammt schade".

Nun war es schon in den Vorjahren so, dass etliche der Filme des wirklich sehenswerten Festivals in anderen Räumlichkeiten des Ostseebades gezeigt werden mussten, um dem großen Programm gerecht zu werden. Stadthalle, Ratssaal und Ostsee-Info-Center waren dabei, aber immerhin auch noch die beiden "echten" Kinosäle des Lichtspielhauses in der Haupteinkaufsstraße.

Nun kommt also noch einmal eine große Schippe Improvisation obendrauf, für das Filmfest ohne Kino. Den Organisatoren und ehrenamtlichen Helfern ist zuzutrauen, dass sie das Beste daraus machen werden. Vielleicht sollte nur jemand Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Torsten Albig vor seiner Eröffnungsrede stecken, was Sache ist. Dass, sollte er von ganz großem Kino sprechen, er Parteifreunden und möglichen Investoren ein solches auch baulich ans Herz legen sollte. Und das schnell.