Ein Kommentar von Sascha Balasko

Beim Aufräumen finden sich immer Sachen, die man nicht mehr gebrauchen kann. Die kommen dann auf den Flohmarkt oder in die Mülltonne. Was sich von Zeit zu Zeit für den Keller oder Dachboden anbietet, ist für Aufgaben im Beruf nicht weniger zweckmäßig. Nur bei einer regelmäßigen Überprüfung lässt sich feststellen, ob die Arbeitsabläufe noch effektiv sind. Insofern ist die Aufgabenkritik mit den nun angekündigten Maßnahmen, die zu einer Entlastung der Lehrer führen sollen, eine gute Sache.

Damit will Schulsenator Ties Rabe (SPD) sicherstellen, dass Lehrer sich darauf konzentrieren, wofür sie ausgebildet wurden: den Unterricht. Es ist nämlich kaum einzusehen, dass ein Schüler einer Stadtteilschule, der einen Realschulabschluss anstrebt oder sogar das Abitur stemmen kann, eine Hauptschulprüfung ablegen muss. Dass jetzt zumindest die obligate Hauptschulprüfung wegfällt, ist ein logischer und längst überfälliger Schritt. Die Zahl der Korrekturen sinkt, das entlastet die Lehrer.

Fast ein Dutzend Einzelmaßnahmen hat Rabe nun vorgelegt. Zusammengenommen sollen sie zwei Tage im Jahr Entlastung bringen. Der ganz große Wurf ist das allerdings nicht. Eine Stunde hier, ein viertel Tag dort - das ist nur Flickwerk. Dass in den vielen kleinen neuen Freiräumen tatsächlich der Unterricht vor- und nachbereitet, ja sogar verbessert werden kann, ist kaum zu erwarten. Stattdessen sollte die Zeit am Stück genommen werden. Das wäre dann richtig effektiv.