Die schlechten Nachrichten bei den offenen Immobilienfonds reißen nicht ab. Jetzt gibt auch der Hansaimmobilia von Hansainvest auf. Glück für die Anleger: Sie werden ausgezahlt und müssen nicht wie bei vielen anderen Fonds jahrelang auf ihr Geld warten. Deshalb wird diese Abwicklung weniger Schlagzeilen produzieren.

Die aktiven Fonds setzen darauf, dass die Anleger die negativen Nachrichten schnell vergessen und freuen sich über zwei Milliarden Euro, die die Sparer ihnen in diesem Jahr schon anvertraut haben. Das kann auch Ausdruck mangelnder Anlagealternativen sein. Doch diese Entwicklung ist besonders gefährlich. Denn offensichtlich wollen die Anleger keine langfristige Immobilieninvestition und könnten ihr Geld schnell wieder abziehen. Ob der Auslöser dafür eine erneute Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise oder plötzlich steigende Sparzinsen sein werden, ist zweitrangig. Gleichzeitig möchte die Bundesregierung diese Anlageform ohnehin abschaffen. Je stärker dies in den nächsten Monaten in der Öffentlichkeit diskutiert wird, desto mehr kann das vorhandene Vertrauen in die Anlageform wieder schwinden.

Ob die Konsolidierung der Branche wirklich schon abgeschlossen ist, steht also dahin. Nach der Krise von 2008 mit vielen, monatelang geschlossenen Fonds hat man ein Problem nicht wirklich gelöst. Eine Immobilienanlage verträgt sich nicht mit jederzeitiger Verfügbarkeit der Anteile. Mit den neuen Haltefristen ab 2013, die sich leicht umgehen lassen, wurde das nur halbherzig angegangen. Die Anlageform ist noch nicht über den Berg.