Eine Glosse von Alexander Schuller

Das ist wirklich mal eine supergute Idee, lieber Marco Scheffler, das Weiße Dinner künftig für Eimsbüttel farblich aufzuhübschen, weil "die farbliche Einschränkung vielen Eimsbüttlern nicht so gut gefallen" habe. Wohl deshalb kamen auch bloß schlappe 3000 weiß gekleidete Schlemmerinnen und Schlemmer 2011 an der Osterstraße zusammen (und am Michel in diesem Jahr mehr als 5000). Dabei gehen doch Tomaten-, Saucen- und Rotweinflecken aus weißen Klamotten so wahnsinnig schwer raus.

Auch dass Sie, lieber Herr Scheffler, Ihr Buntes Dinner vor allem von Eimsbüttlern für Eimsbüttler veranstalten, zeugt von ungewöhnlichem politischen Weitblick. Anwohner-Parkscheine reichen bekanntlich schon lange nicht mehr aus, um Stadtteilfremde abzuwimmeln - und viele andere kluge Bürger fordern bereits seit Jahren die bezirksübergreifende Passkontrolle mit Visumzwang.

Darüber hinaus, Herr Scheffler, lässt sich Ihre Idee eines Bunten Dinners prima fortspinnen: Wir freuen uns schon aufs Grüne Dinner (zu dem ausschließlich Vegetarier und Veganer eingeladen werden), aufs Blaue Dinner (für bekennende Freunde des reichlichen Alkoholkonsums) oder vielleicht auch aufs Schwarze Dinner (für Gothic- oder Metal-Freunde).

Ach ja, und dann, Herr Scheffler, hatten Sie auch noch angeregt, dass sich die Gäste des Bunten Dinners verkleiden und die Haare färben sollen. Da war doch was? Richtig, Karneval! Aber wer, verdammt noch mal, hat Lust, im Februar draußen zu essen?