Eine Million Elektroautos sollen im Jahr 2020 auf deutschen Straßen rollen - an diesem Ziel hält Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eisern fest, obwohl Branchenkenner diese Vorstellung längst für illusorisch halten. Das liegt auch daran, dass sich die Bundesregierung bisher nicht dazu durchringen konnte, direkte Verkaufshilfen zuzusagen.

Ohne derartige Subventionen aber wird man weit hinter dem selbst gesteckten Ziel für den Anteil der Elektromobilität zurückbleiben. Wie viele Privatkunden werden sich schon finden, die aus reinem Idealismus mehr als 30 000 Euro für einen elektrisch betriebenen Kleinwagen ausgeben? Es ist sicher kein Zufall, dass ein sehr großer Teil der bisher zugelassenen Elektrofahrzeuge von Behörden gekauft wurde.

Angesichts der ambitionierten Vorgabe ist es erstaunlich, dass ausgerechnet im Autoland Deutschland - das sonst vor Subventionen keineswegs zurückschreckt - so wenig Bereitschaft besteht, den Absatz der E-Mobile staatlich zu fördern. In Frankreich und den USA gibt es dafür bis zu 8000 Euro. Vielleicht ist die Zurückhaltung in Berlin aber auch das Resultat höherer Einsicht. Denn in der Branche ist die einstige Euphorie für die batteriebetriebenen Wagen zuletzt deutlich abgeklungen. Stattdessen gilt dieses Antriebskonzept nun als eines von mehreren für die nächsten Jahrzehnte: Kleine Elektroautos sind gut geeignet für städtische Kurzstrecken, für größere Fahrzeuge dagegen bietet sich Wasserstoffantrieb an - und der Verbrauch konventioneller Motoren lässt sich noch deutlich senken.