Eine Glosse von Alexander Schuller

Für viele von uns Normalverdienern und ehrlichen Steuerhinterziehern ist der Gang zum Geldautomaten stets mit einer gehörigen Portion Angst verbunden. Denn nach der genauen Inaugenscheinnahme (Manipulation?), dem korrekten Einführen der Scheckkarte (Magnetstreifen oben links oder unten rechts oder unten links oder oben rechts?) sowie dem fehlerfreien Eintippen der Geheimnummer vergeht eine zermürbende Zeitspanne, die existenzielle Fragen aufwirft (Ist mein Konto überzogen/gepfändet, und wenn ja, warum eigentlich?), die erst durch das erleichternde "Klack, klack, klack, klack, klack, klack" des Banknotenzählwerks im Geldausgabefach überstanden ist. Dabei würde ein einziges "Klack, klack" locker reichen.

Kaum ist diese Angstphase überstanden, fängt der Ärger erst richtig an. Denn die prozessorgesteuerten Kassierer der hier ansässigen Geldinstitute, allen voran der Platzhirsch, spucken offenbar ganz bewusst und konsequent ausschließlich Fünfziger aus - als ob es keine anderen Banknoten gäbe! Dabei berichten erfahrene Deutschlandreisende, dass sie in allen anderen deutschen Großstädten dagegen schöne, praktische Stückelungen erhielten; häufig sogar mit zwei Fünfern als "Bonus" inklusive. Und wer 500 oder gar 1000 Euro abheben möchte, darf sich andernorts über mehrere grüne Hunderter freuen, während ein Portemonnaie in Hamburg in einem solchen Fall sogleich an seine Kapazitätsgrenze stößt. Besonders listige Bankautomatennutzer empfehlen daher eine erfolgreiche Gegenstrategie: Heben Sie einfach krumme Summen ab!